Der Grund ist einfach und hat viel mit dem Entstehen der Piratenpartei zu tun. Jede öffentliche Aufführung von Musik – einschließlich dem Abspielen von Tonkonserven – unterliegt ersteinmal der sogenannten GEMA-Vermutung. Das heißt es wird – bis zum Beweis des Gegenteils – davon ausgegangen, daß dafür Gebühren zu entrichten sind. In den vergangenen Jahren wurden diese bezüglich der Weihnachtsmärkte mehr oder minder diskussionlos bezahlt, selbst wenn sie beispielsweise für die eigentlich gebührenfreien Lieder „Stille Nacht“ oder „Oh Tannenbaum“ erhoben wurden.
In der Lokalpresse fragen festlich-fröhlich gestimmte Bürger verstört nach, warum der Weihnachtsmarkt den thematischen Schwerpunkt „Stille Nacht“ zelebriert. Kurz, warum die festliche Stimmung nicht wie gewohnt musikalisch untermalt wird.
Nun begab es sich in unserer Zeit, daß die GEMA sich darin gefiel, diese Gebühren drastisch zu erhöhen. Selbst Marketingunternehmen, die ein ureigenes Interesse an einem starken Urheber- und Verwertungsrecht haben, warnten vor „lautlosen“ Weihnachtsmärkten. Für Wuppertal stehen gerüchteweise Zahlen in Höhe von aktuell 135000 Euro statt bisher 15000 Euro in der Diskussion. Erhöhungen in solcher Größenordnung brauchen in keiner Weise erörtert zu werden, denn die Einkommen der Weihnachtsmarktbesucher und somit die erzielbaren Umsätze der Händler erreichen nicht annähernd solche Steigerungen.
Es ist schade, daß selbst in der friedlichen Zeit des Jahresausklangs die gnadenlose Durchsetzung von umstrittenen Wirtschaftsinteressen den Menschen keine Zeit der Besinnung lässt.
Zu weiterführenden Stellungnahmen stehen wir – wegen der besinnlichen Zeit – ausnahmsweise erst wieder im neuen Jahr zur Verfügung