Infoveranstaltung der PIRATEN am 23.08.2013
Deutsche Politiker geben sich hilflos gegenüber Abhörprogrammen wie PRISM und Tempora. Vieles spricht dafür, dass die Parole „Gras drüber wachsen lassen“ lautet. Gelegentlich wird „Aufklärung” über den Kanal und den Atlantik gerufen, doch den Ruf „Abschalten” hört man nur von den PIRATEN.
„Wenn der Staat seine Bürgerinnen und Bürger nicht schützen kann oder möchte, müssen wir uns selber vor dem Abhörwahn wehren und unsere Daten so schützen, dass keine Passwörter, Bankdaten, Mails und Gespräche mehr aufgezeichnet und ggf. gegen unbescholtene, freie Bürger verwendet werden können“ sagt Olaf Wegner, Landtagsabgeordneter der PIRATEN und Initiator der ersten „Crypto-Party“ in Wuppertal am 23.08.2013 um 19:00 Uhr.
Was sich im ersten Moment nach einer IT-lastigen Insiderveranstaltung anhört ist es aber nicht: Die Zielgruppe sind Bürgerinnen und Bürger mit ganz normalen Computerkenntnissen, die es leid sind, dass ihr kompletter Festplatteninhalt mit allen persönlichen Daten irgendwo auf angelsächsischen Servern kopiert und ausgewertet werden könnte.
Die beiden IT-Experten Olaf Wegner und Bundestagsdirektkandidat Franz Rudolf Büning erklären zu Beginn leicht verständlich den Sinn und Zweck von Verschlüsselungstechniken und zeigen anschließend wie Daten auf den persönlichen Laptops der Gäste in der täglichen Praxis effektiv geschützt werden können. „Wir hoffen damit, möglichst viele Menschen dazu zu motivieren, zukünftig ihre Kommunikation im Internet zu verschlüsseln, um sicher zu surfen und zu kommunizieren“, fasst Wegner das Ziel des Abends zusammen.
Die Teilnahme ist öffentlich und kostenlos, das Mitbringen eigener Laptops und USB-Sticks ist wegen des direkten Praxisbezugs sinnvoll. An den Rechnern müssen keine Systemveränderungen wie das Installieren von Programmen o.ä. vorgenommen werden.
Die Veranstaltung startet am 23.08.13 um 19:00 Uhr im Wahlkreisbüro an der Wichlinghauser Straße 61 in 42277 Wuppertal-Barmen (Wichlinghausen).
Hintergrund
Die Piratenpartei sieht die Totalüberwachung jeglicher Kommunikation und des Datenverkehrs wie auch die überbordende Datensammlung durch Behörden, Geheimdienste, Privatunternehmen und soziale Netzwerke kritisch. Eine pauschale staatliche Überwachung aller Bürger ist kein probates Mittel zur Strafverfolgung – sie ist vielmehr eine massive Grundrechtsverletzung. Selbst Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich selbst hat zum Einsatz von Verschlüsselungstechniken geraten: „Unabhängig von staatlichen Schutzmaßnahmen sollte sich der Bürger selber schützen. Deshalb habe ich empfohlen, den Maßnahmen zu folgen, die das BSI den Bürgern vorschlägt. Dazu gehört einerseits die Nutzung von Verschlüsselung, aber auch ein Schutz vor Schadsoftware ist erforderlich.“ Die PIRATEN bieten deshalb als einzige Partei bundesweit und für jeden unentgeltlich zugänglich entsprechende Schulungen an, sogenannte Crypto-Partys. Diese geben Computernutzern Hilfestellung beim Schutz ihrer Privatsphäre.
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