Piraten: ‚Freie Fahrt‘ wichtiger als Kinder?

Damit der Verkehr auf der Berliner Straße schneller fließen kann, hat die Verwaltung den direkten Fußgängerüberweg über die B7 zur Hauptschule Hügelstraße gesperrt.
Es stellt sich die Frage, ob die freie Fahrt wichtiger ist, als ein sicherer Schulweg. Im Rahmen der Verlagerung des Busbahnhofs in Oberbarmen wurden an der Kreuzung der Berliner Straße mit der Schwarzbach Neuregelungen vorgenommen, unter anderem die Sperrung des östlichen Fußgängerüberwegs über die B7. So weit, so schlecht, denn eben dieser liegt praktisch vor der Haustür der Hauptschule in der Hügelstraße.

Das Backsteingebäude in der Bildmitte gehört zur Hauptschule Hügelstraße

„Die Schüler sollen nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung nun – statt über nur einen Ampelüberweg zu ihren Bussen zu gelangen – einen Umweg über die westliche Querung der Berliner Straße machen“ berichtet Arnim v. Herff, der den Ratsausschuss für Verkehr für die Piratenpartei beobachtet. „Das heißt letztlich, dass die Kinder zusätzlich noch die vielbefahrene Schwarzbach und die Fahrspuren der ausfahrenden Busse auf dem Berliner Platz überqueren müssen“, warnt er. Es werden den Kindern also drei Ampelüberwege statt einem zugemutet, mit allen Gefahren, die zusätzliche Straßenquerungen mit sich bringen. Eine eklatante Verletzung des Grundsatzes für Schulwege: „Kurze Beine, kurze Wege!“

Der Umweg: Links außerhalb des Bildes über die Ausfahrt vom Berliner Platz, dann vor dem weißen LKW und dem Bus zur Litfaßsäule. Zuletzt vor dem blauen LKW her auf die andere Straßenseite.

Diese Situation ist nicht nur aus Sicht der Piratenpartei eine unnötige Gefährdung von Schulkindern, die so nicht hingenommen werden darf und überdacht werden muss. Leider ist ein erster Unfall bereits am 11. Mai 2012 geschehen, als eine Elfjährige von einem Auto angefahren wurde, wie einem – inzwischen abgelehnten – Ratsantrag der FDP zu entnehmen war. Sollte es für den Wuppertaler Autoverkehr wirklich unzumutbar sein, ein paar Sekunden länger zu warten, um den Kindern der Einwohner eine sichere Schulweg-führung zu ermöglichen, wie es die Verwaltung und die Ratsmehrheit sieht? „Sicher nicht,“ meint der Pirat, „ aber als Kompromiss könnte zur Not erwogen werden, die westliche Querung der Berliner Straße an der Kreuzung mit der Schwarzbach zu sperren“. Denn ein paar Meter weiter, an der nordwestlichen Ecke des Berliner Platzes, gegenüber der Einmündung der Langobardenstraße, befindet sich eine Ampel, die von den aktuellen, abenteuerlichen Schaltexperimenten an der Kreuzung nicht betroffen ist.
Fußgänger, die vom Bahnhof kommend in die Quartiere westlich der Schwarzbach gelangen wollen, nutzen diese Ampel meist sowieso. Fußgängern mit Zielen östlich der Schwarzbach wäre die Querung der Berliner Straße an der derzeit gesperrten Ampel zuzumuten, da es auch hier nicht zu wesentlichen Umwegen käme.


Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Kommentare geben nur die persönliche Meinung desjenigen wieder, der sie schrieb. Durch die Bereitstellung der Kommentarfunktion machen sich die Betreiber dieser Website die Kommentare nicht zu eigen und müssen daher nicht derselben Meinung sein.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht öffentlich angezeigt. Verbindlich einzugebende Felder werden mit diesem Zeichen kenntlich gemacht: *

*

Weitere Informationen

Archive